Tagung vom 1. Juni 2018

Kompetenzförderung — die Zukunft in der Berufsbildung?

Kompetenznachweise – die Zukunft in der Berufsbildung?
Datum: 1. Juni 2018
Ort: HfFH Zürich

Diese Fragen stellen wir anlässlich der diesjährigen SGAB Tagung, welche in Kooperation mit der HfH stattfindet, unseren Referentinnen und Referenten und Tagungsteilnehmenden.

Die Kompetenznachweise begleiten Schülerinnen und Schüler, Lernende und Erwachsene in ihrer Sekundarstufe I über die Sekundarstufe II bis hin zur Weiterbildung. Beispielsweise setzt der Lehrplan 21 vermehrt auf Kompetenzorientierung, ebenso die Berufsbildung mit neuen Ansätzen wie Individueller Kompetenznachweis oder e-Portfolios. Wie setzen die verschiedenen Stufen diese ein? Wo gibt es Anknüpfungspunkte bei den beiden Übertritten?

Verschiedenen Referentinnen und Referenten zeigen aus Forschung und Praxis die Erfahrungen auf, weisen auf die Zukunft der Kompetenznachweise hin und sprechen verschiedene Akteure an; ob Lehrpersonen der Stufen Sek I und II, Berufsbildende, Vertretende aus der OdA oder Kantone.

Wir freuen uns, die folgenden Expertinnen und Experten sowie Referentinnen und Referenten für Impulsvorträge begrüssen zu dürfen:

  • Florina Stefanica, Mitarbeiterin Lehre und Forschung, Institut für Erziehungswissenschaften, Berufs-, Wirtschafts- und Technikpädagogik, Universität Stuttgart
  • Claudia Henrich, Co-Leiterin Masterstudiengang Sonderpädagogik, HfH
  • Annina Studer, Leiterin Bereich Arbeitswelt, INSOS
  • Susanne Oberholzer, Präsidentin OdA Hauswirtschaft Schweiz
  • Roland Hohl. Geschäftsleiter IGKG Schweiz und Petra Hämmerli, Unternehmensleitung Ectaveo und Konvink AG
  • Daniel Preckel, Leiter schulische Bildung, Kanton Luzern
  • Rebekka Risi, Geschäftsführerin, Verein «Modell F» (Flexibilisierung von Bildungsgängen)

Referat 1: E-Portfolio in der kaufmännischen Grundbildung

Roland Hohl

Geschäftsleiter Schweizerische Konferenz der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen SKKAB

Petra Hämmerle

Unternehmensleitung Ectaveo und Konvink AG

Im Rahmen eines Pilotprojekts der kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranche «Dienstleistung und Administration» und im Zusammenhang mit dem Projekt «Kaufleute 2022» befasst sich die IGKG Schweiz mit den folgenden Fragestellungen:

  • Welche Kompetenzen werden zukünftig vom Arbeitsmarkt gefordert?
  • Welche Rolle spielen dabei überfachliche Kompetenzen für die kaufmännische Grundbildung?
  • Wie lassen sich diese Kompetenzen handlungsorientiert und unter Zusammenarbeit aller Lernorte in der Grundbildung fördern?

Referat 2: Lehrplan 21 und Sonderpädagogik

Claudia Henrich

Co-Leiterin Masterstudiengang und Co-Leiterin Zentrum Ausbildung Leiterin Vertiefungsrichtung Schulische Heilpädagogik

Der Lehrplan 21 bietet mit seiner Kompetenzorientierung viele pädagogische Möglich- keiten, aber auch Herausforderungen. Aus heilpädagogischer Sicht stellen sich zum Lehrplan 21 interessante Fragen zur Erfassung und Erstellung von Förderplänen, zum Unterricht und vor allem auch zur Bewertung und Benotung von Schülerinnen und Schülern mit besonderem Bildungsbedarf. Einigen dieser Fragen wird im Inputreferat auf den Grund gegangen.

Referat 3: Beurteilung und Förderung der überfachlichen Kompetenzen im Sportunterricht

Daniel Preckel

Stv. Dienststellenleiter Leiter Schulische Bildung Kanton Luzern

Pius Disler

PH Luzern

Die Beurteilung der überfachlichen Kompetenzen gewinnt im Sportunterricht immer mehr an Bedeutung. Aus diesem Grund hat der Kanton Luzern ein Pilotprojekt initiiert, bei dem ein digitales Webtool entwickelt werden soll, das praktikabel und valide für die Beurteilung und Förderung der Selbst-, Sozial- und Methodenkompetenzen im Sportunterricht verwendet werden kann. An dem Pilotprojekt wirken Pilotklassen von allen kantonalen Berufsfachschulen inkl. der Freis Schulen und der KV Luzern Berufs- fachschule mit. Fachlich wird der Kanton Luzern von der Pädagogischen Hochschulen von Luzern und St. Gallen unterstützt.

Referat 4: Die Validierung von Kompetenzen hat Folgen: Die flexible Weiterbildung wird kürzer und günstiger

Rebekka Risi

Direktorin Geschäftsstelle Verein Modell F

Wenn ein Weiterbildungsgang das Label Modell F trägt, dann bedeutet dies, dass die Kompetenzen die jemand VOR Eintritt in die WB, den Bildungsgängen angemessen angerechnet werden.

Dies führt zur Verkürzung und Verbilligung der Weiterbildungen, aber immer zu eidg. anerkannten Abschluss. So können auch Personen an der Weiterbildung teilnehmen, die mitten im Leben stehen denn die Vereinbarkeit der Weiterbildungen mit allen an- deren Lebensbereichen ist gewährleistet: So können auch all die Personen sich wei- terbilden, die älter und erfahren sind und doch noch viele Jahre den Herausforderun- gen des Arbeitsmarkts gerecht werden.

Referat 5: Kompetenzen in der beruflichen Bildung — Anmerkungen zur Eignung von Messverfahren und zu zentralen Erkenntnissen zu Kompetenzstrukturen

Florina Ștefănică

Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Stuttgart (Institut für Erziehungswissenschaft) Abt. Berufs-, Wirtschafts- und Technikpädagogik (BWT)

Im Beitrag werden auf der Basis des Forschungsstandes zentrale Erkenntnisse zu Kompetenzstrukturen in der beruflichen Bildung und zur validen Erfassung der Teil- kompetenzen vorgestellt. Den Schwerpunkt bilden berufsfachliche Kompetenzen, par- tiell wird auch auf soziale Kompetenzen eingegangen. Zur Kompetenzfeststellung bzw. Messung gehen wir auf die Validität verschiedener Verfahren ein, wie z. B. Arbeitspro- ben, Arbeitsproben in simulierten Anforderungskontexten, Fachwissenstests, Tests zur Erfassung sozialer Kompetenzen, Fremdeinschätzungen und Selbsteinschätzungen. Angesprochen wird auch, welche Bezüge zwischen beruflichen Leistungen und Ar- beitserfahrungen bestehen, die gelegentlich in Feststellungsverfahren als Beurtei- lungsaspekte eingehen.

Referat 6: Kompetenznachweise in der Berufsbildung müssen verschiedene Ansprüche erfüllen

Susanne Oberholzer

Präsidentin der OdA Hauswirtschaft Schweiz

Annina Studer

Leiterin Bereich Arbeitswelt INSOS

  • Was sind die Anforderungen an einen IKN auf PrA-Stufe, einen Kompetenznachweis auf EBA-Stufe?
  • Was ist Sinn und Zweck der Kompetenznachweise?
  • Auf welchen Grundlagen basiert der Kompetenznachweis?
  • Was heisst das konkret für den Betrieb, für die OdA?
  • Wie erfolgt die Umsetzung in der Praxis?