Alle Unterlagen zur Tagung „Lebenslanges Lernen im Kontext der Berufsbildung“

Gemeinsam mit dem SVEB sowie den SwissSkills führte die SGAB eine Tagung zum Thema „Lebenslanges Lernen im Kontext der Berufsbildung“ durch (Agenda). Referate aus der Praxis und der Wissenschaft sowie individuell wählbare Workshops gaben Einblick rund ums Thema „Lebenslanges Lernen im Kontext der Berufsbildung“. Alle Unterlagen der Tagung finden Sie weiter unten. Herzlichen Dank an die Referent*innen für die spannenden Keynotes und Workshops sowie den über 100 Teilnehmer*innen für das grosse Interesse.

Keynotes – 13.10 bis 14.10 Uhr

Keynote 1: (PDF) Welche Rolle spielt Weiterbildung im Kontext der Berufsbildung? Katrin Kraus, Professorin für Berufs- und Weiterbildung am Institut für Erziehungswissenschaften UZH

Abstract anzeigenAbstract: Seit rund 50 Jahren ist das bildungspolitische Konzept des Lebenslangen Lernen in der Diskussion und hat das Denken über Lernen und Bildung verändert – auch in der Berufsbildung. In dieser Zeit ist nicht nur die berufliche Weiterbildung zu einer Selbstverständlichkeit geworden, auch informelles Lernen findet stärkere Beachtung. Zugleich sind Berufsleute heute mit der Erwartung konfrontiert, neben ihrer Berufstätigkeit auch ihre eigene Weiterbildung zu planen. Damit stellen sich einige Fragen: Was bedeutet dieser Anspruch konkret für Berufstätige und wie hat die Diskussion um Lebenslanges Lernen unseren Blick auf berufliche Lernen verändert? Welche Gründe führen zur einer Teilnahme an beruflicher Weiterbildung und welche Barrieren verhindern oder erschweren eine Teilnahme? Welche Möglichkeiten gibt es für Berufstätige, berufliches Lernen nach Abschluss der Ausbildung weiterzuführen, wie wird diese Möglichkeit wahrgenommen und welche Unterstützungsformen stehen zur Verfügung?.

Keynote 2: (PDF) Wie bereitet die berufliche Grundbildung heute auf das lebenslange Lernen vor? Markus Maurer, Professor für Berufspädagogik an der PHZH

Abstract anzeigenAbstract: Lebenslanges Lernen gilt als immer wichtiger, auch für Absolvierende der beruflichen Grundbildung. Gleichzeitig verändert sich das Verhalten in diesem Bereich: Statt Learning-on-the-Job werden formale und nichtformale Formen des lebenslangen Lernens wichtig – nicht zuletzt das Studium an einer Fachhochschule. Wie aber verhält sich die berufliche Grundbildung zu diesen Entwicklungen, vor allem am Lernort Schule? Läuft sie Gefahr, dass sie durch eine stark an betrieblichen Erfordernissen orientierte Handlungskompetenzorientierung zu wenig auf diese Entwicklungen reagiert? Oder ist es ausreichend, wenn die Aufgabe der Vorbereitung auf Aus- und Weiterbildungen nach der Lehre an die Berufsmaturität delegiert wird?

PARALLEL SESSIONS (Workshops) – 14.45 bis 15.45 Uhr

WS 1: (PDF-Präsentation; Fragenblatt; Studie; Positionspapier; Weiterbildungsoffensive; Literatur) «Einfach besser! … am Arbeitsplatz» als Türöffner zum Berufsabschluss für Erwachsene; Moderiert durch Christine Bärlocher, Projektleiterin Grundkompetenzen SVEB und Roland Nebel, Leiter Erwachsenenbildungszentrum Olten, EBZ Olten

Abstract anzeigenAbstract: Ein Schlüssel zur Bekämpfung des Fachkräftemangels ist die Aus- und Weiterbildung der Mitarbeiter/-innen. Mit «Einfach besser!… am Arbeitsplatz» können gezielt Grundkompetenzen aufgebaut werden, die die Teilnahme an einer beruflichen Weiterbildung überhaupt möglich machen. Anhand von konkreten Praxisbeispielen wird dieser Weg vorgestellt. Ein Erfahrungsbericht des EBZ Olten in Kooperation mit dem Schweizerischen Verband für Weiterbildung SVEB. Mit massgeschneiderten und praxisbezogenen Sprachkursen wurde bewirkt, dass sich Mitarbeitende den Einstieg in die Berufsausbildung für Erwachsene BAE als Anlagenführer/-in EFZ zutrauen. Im Workshop wird vorgestellt, wie der Förderschwerpunkt «Einfach besser! … am Arbeitsplatz» und der Einstieg in den Berufsabschluss für Erwachsene ineinandergreifen können. Mit dem EBZ Olten haben mehrere Betriebe einen Partner gefunden, der sowohl arbeitsplatzbezogene Schulungen als auch Vorkurse im Bereich Grundkompetenzen anbietet. Beide Angebote dienen dem Ziel, Erwachsene an den Berufsabschluss für Erwachsene heranzuführen. Dass lebenslanges Lernen der Berufsbildung vorgelagert sein und Unternehmen im Umgang mit dem Fachkräftemangel unterstützen kann, will dieser Workshop ganz konkret aufzeigen.

WS 2: (PDF) Mobilität und Internationalisierung in der Schweizer Berufsbildung; Moderiert durch Yvonne Jänchen, Programmkoordinatorin Berufsbildung Movetia und Ben Hüter, Direktor Berufsbildungszentrum für Industrie-Gewerbe, Dienstleistung und Modegestaltung Thun

Abstract anzeigenAbstract: Im Auftrag von Bund und Kantonen finanziert Movetia seit 2017 nationalen sowie internationalen Austausch und Mobilität auf allen Bildungsstufen und in der Berufsbildung von Lernenden, LehrabsolventInnen und Berufsbildungsverantwortlichen. Obwohl Austausch und Mobilität sowie für die Teilnehmenden als auch für die Institutionen positive Resultate bringen, werden die Angebote in der Berufsbildung aus unterschiedlichen Gründen noch wenig genutzt. Einerseits präsentiert dieser Workshop anhand eines Praxisbeispiels wie Austausch und Mobilitäten funktionieren können und erörtert sowohl die Schwierigkeiten als auch die positiven Wirkungen für die Teilnehmenden und die Institutionen. Andererseits werden Sie in die Fördermöglichkeiten von Movetia eingeführt und erhalten im Rahmen einer Diskussionsrunde die Möglichkeit sich über das Thema auszutauschen.

WS 4: (PDF) Psychische Fitness als Voraussetzung für ein Lebenslanges Lernen; Moderiert durch Mathieu Wilkens, Head of Psychological and Legal Services ICAS Schweiz AG

Abstract anzeigenAbstract: Für unsere Arbeitsmarktfähigkeit bilden wir uns kontinuierlich weiter. Damit wir produktiv und leistungsfähig bleiben, unterstützen viele Unternehmen Ihre Mitarbeitenden beim Lebenslangen Lernen. Lebenslanges Lernen setzt jedoch auch eine gesunde Psyche voraus. In diesem Workshop lernen Sie, wie sie sich selbst psychisch fit halten und worauf sie bei anderen (Auszubildenden, Kollegen, etc.) achten müssen, um deren Arbeitsfähigkeit zu unterstützen. Sie lernen die Grundbausteine der psychischen Fitness und darauf aufbauende Übungen kennen, um die eigene Psyche zu stärken wie positives Selbstbild, positiver Lebensstil, selbstwertgefühl pflegen, klare Ziele haben und verfolgen und das Schicksal selbst in die Hand nehmen. Sie schärfen Ihren Blick und können frühzeitig reagieren, falls die Arbeitsfähigkeit durch psychische Probleme gefährdet ist wie Früherkennung von Warnsignalen, adäquate Reaktion und richtige Gesprächsführung.