Tagung vom 29. Oktober 2025

Die Welt als Lernort — Berufsbildung durch Mobilität und transversale Kompetenzen stärken

Gemeinsam mit der EHB, Movetia und der WKS KV Bildung organisiert die SGAB am 29. Oktober 2025 eine Tagung zum Thema „Die Welt als Lernort – Berufsbildung durch Mobilität und transversale Kompetenzen stärken“ (Programm und Flyer). Die Tagung findet an der WKS KV Bildung, Effingerstrasse 70 in 3008 Bern statt (Gebäude 6 – Lageplan/Anreise). Zwei Referate und sechs individuell wählbare Workshops aus Praxis und Wissenschaft geben Einblick in das Tagungsthema. Wie Sie dem Programm entnehmen können, haben wir  genügend Zeit für den informellen Austausch eingeplant, es können insgesamt zwei Workshops besucht werden und am Ende der Tagung werden wir den SGAB Berufsbildungspreis verleihen. Die Beschreibung der Workshops finden Sie weiter unten auf der Website. Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung.

09.40 bis 10.10

Keynote 1: Internationale Mobilität in der beruflichen Bildung: Zwischen politischen Zielvorstellungen und individuellen Entwicklungspotenzialen.

Berthold Hübers

Leiter Nationale Agentur Bundesinstitut für Berufsbildung

Auslandaufenthalte von Lernenden und Bildungspersonal werden als wichtige Möglichkeit gesehen, die Attraktivität von beruflicher Bildung zu steigern. Hierzu gibt es vielfältige Zielvorstellungen von Seiten der Politik, die meist auf die Erhöhung der Zahl von Auslandsaufenthalten abzielen. Daneben gibt es eine Diskussion um den Nutzen von internationaler Mobilität auf individueller Ebene. Die Keynote greift diese beiden Perspektiven auf und beleuchtet sie vor dem Hintergrund der Arbeit der Nationalen Agentur beim BIBB in Deutschland im Rahmen der Förderprogramme Erasmus+, AusbildungWeltweit und weiterer Unterstützungsleistungen. Die Ausführungen beziehen sich auf Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Bereich der internationalen Mobilität in der Berufsbildung.

13.00 bis 13.30

Keynote 2: „Hilft Humor?“ – Humor als transversale Performanz in der betrieblichen Bildungsarbeit

Friederike Krause

Wissenschaftliche Mitarbeiterin Institut für Berufspädagogik und Erwachsenenbildung Leibniz Universität Hannover

Angesichts des gesellschaftlich prägenden, umfassenden Transformationsgeschehens unterliegen die an Fachkräfte gestellten Kompetenzanforderungen einem Wandel. Dies hat zur Folge, dass Veränderungen des beruflichen Bildungssektors entstehen, die durch das betriebliche Bildungspersonal am Lernort Betrieb kompensiert werden müssen. Insbesondere Ausbildungspersonal in Kleinunternehmen agiert dabei häufig in einer Dreifachrolle als Betriebsinhabende, Ausbildende und aktive Fachkraft. Mit Blick auf die Herausforderungen, mit denen diese Personengruppe in ihrer Tätigkeit konfrontiert wird stellt sich die Frage nach individuellen Bewältigungsstrategien: Ausgehend von der Annahme, dass Humor als Haltung einer heiteren Gelassenheit gegenüber Unwägbarkeiten bestimmt werden kann, wird auf der Basis von empirischem Datenmaterial diskutiert, welchen Stellenwert Humor als transversale Performanz für die professionelle Bewältigung von Paradoxien, Ambivalenzen und Antinomien einnimmt.

10.15 bis 11.30, 13.35 bis 14.50

Workshop 1: Mobilität im Ausbildungssetting Pflege HF: Transversale Kompetenzen sichtbar machen und fördern im Bereich Praxis

Kerstin Grube

Bildungsverantwortliche Pflege, Universitätsspital Basel

Anna Hentschel

Verantwortliche Berufsbildnerin, Universitätsspital Basel

Die Mobilität spielt in der Ausbildung Pflege HF auf verschiedenen Ebenen eine grosse
Rolle, insbesondere im Bereich der Praxis. Wie gelingt es, Studierende so zu unterstützen,
dass ihre transversalen Kompetenzen gestärkt und im Praxisalltag sichtbar gemacht
werden?

In diesem Workshop wird die Wichtigkeit von transversalen Fähigkeiten in der
Pflegeausbildung aufgezeigt. Da diese Kompetenzen nach der Ausbildung immer mehr an
Bedeutung gewinnen, um sich an die ständig wachsenden und sich ändernden
Anforderungen in der heutigen Arbeitswelt anzupassen, braucht es bereits während der
Ausbildung eine gezielte Förderung.

Die TN erhalten Einblicke in die Mobilitätserfahrungen der Studierenden am
Universitätsspital Basel und wie diese effektiv genutzt werden können, um die eigenen
beruflichen Fähigkeiten und Selbstkompetenzen nachhaltig zu stärken.

10.15 bis 11.30, 13.35 bis 14.50

Workshop 2: Der 4. Lernort bei login Berufsbildung: Transversale Kompetenzen mit dem Skills Expert

Urs Wyss

Bildungsprojektleiter, login Berufsbildung AG

Karin Müller

Produktmanagerin, login Berufsbildung AG

Die Lernenden von login Berufsbildung profitieren von einem 4. Lernort, dem „Skills Expert“. 

Dieser basiert auf acht transversalen Kompetenzen oder sogenannten Schlüsselkompetenzen. Nebst obligatorischen Modulen haben die Lernenden die Möglichkeit in Absprache mit ihren Berufsbildenden diverse freiwillige Module zu besuchen. Das Ziel des Skills Expert ist es, ein umfassendes Verständnis für das Gesamtsystem des öffentlichen Verkehrs zu erlangen und die Lernenden zu Expertinnen und Experten in der Welt der Mobilität auszubilden. 

Gemeinsam tauchen wir in den Skills Expert ein und diskutieren mit euch anstehende Herausforderungen und mögliche Weiterentwicklungen.

10.15 bis 11.30, 13.35 bis 14.50

Workshop 3: Mobilität in der Lehre: Erfahrungen und Chancen eines Sprachregionen-Austauschs für KV-Lernende

Domenico Finocchiaro

Leiter Kaufleute, WKS KV Bildung

Ein Berufspraktikum in der Deutsch- oder Westschweiz? Bereits während der Berufslehre können Lernende Arbeitserfahrungen in einer anderen Sprachregion der Schweiz sammeln, die in jedem Fall eine Bereicherung für den Lebenslauf darstellen. Am Beispiel Kauffrau/Kaufmann EFZ bzw. Kauffrau/Kaufmann EFZ mit integrierter BM der EPCN und WKS zeigen wir auf, wie wir die Lernenden auf den Austausch im 3. Semester vorbereiten, wie sie das 3. Semester erleben und wie die Lernenden wieder in die Stammklasse integriert werden.

Ziele des Austauschs sind unter anderem die Verbesserung der Sprachkenntnisse, die Optimierung der Arbeitsmarktfähigkeit, die Entwicklung der sozialen und persönlichen Kompetenzen, die Pflege der Mobilitätskultur und das Kennenlernen der Westschweiz.

10.15 bis 11.30, 13.35 bis 14.50

Workshop 4: Ein Schatz voller Erfahrungen — das Mobilitätsprojekt der Berufsschule Mode und Gestaltung BSMG

Esther Flury

„Ich fühle mich jetzt komplett. Das Gefühl, „etwas fehlt“, konnte ich hier loslassen.“ So äusserte sich eine lernende Floristin nach ihrem Berufspraktikum in Wien. 

Die Berufsschule Mode und Gestaltung BSMG bietet starken Lernenden die Möglichkeit, Ende des 2. Lehrjahres für zwei Wochen in Wien zu leben und berufspraktisch zu lernen. Im Workshop tauschen Sie sich mit ehemaligen Teilnehmenden aus und erfahren so unmittelbar, wie ein Projekt transversale Kompetenzen fördert.

10.15 bis 11.30, 13.35 bis 14.50

Workshop 5: Mobilität in der Schweizer Berufsbildung: Herausforderungen und Chancen

Markus Maurer

Prof. Dr. Markus Maurer ist Professor für Berufspädagogik an der Pädagogischen Hochschule Zürich und als Dozent in der Ausbildung von Berufsschullehrpersonen tätig.

Michelle Breitenmoser

Masterstudentin in Erziehungswissenschaft und Berufs- und Wirtschaftspädagogik Universität Zürich

Dieser Workshop beleuchtet die Mobilität von Berufslernenden aus der Schweiz aus wissenschaftlicher Perspektive. Dabei werden zum einen die Herausforderungen aufgezeigt, mit welchen Mobilitätsprogramme im dualen Berufsbildungssystem konfrontiert sind, mit Blick auf eine Auswahl unterschiedlicher Initiativen der letzten ungefähr 15 Jahre. Vor diesem Hintergrund werden dann zentrale Erfolgsfaktoren für Mobilitätsprogramme vorgestellt. Zum anderen gibt der Workshop Einblick in eine Untersuchung, die aus Sicht der Lernenden beleuchtet, welche transversalen Kompetenzen sie durch ihre Auslandserfahrungen entwickeln konnten. Und welche Bedeutung die Lernenden den Mobilitätsprogrammen darüber hinaus beimessen.

10.15 bis 11.30, 13.35 bis 14.50

Workshop 6: Internationalisierung in der Berufsbildung. Warum und Wie?

Daniel Kehl
Yvonne Jänchen

Programmkoordinatorin Berufsbildung Movetia

Die Schweiz liegt weltweit unter den ersten zwanzig grössten Export- und Importländern, wobei nicht nur die internationalen Konzerne eine wichtige Rolle spielen, sondern auch die knapp 600’000 KMU. Vor diesem Hintergrund sowie durch die Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Berufsbildung, die sich zudem im Bundesgesetz über die internationale Zusammenarbeit und Mobilität in der Bildung (BIZMB) widerspiegelt, wird die Frage nach dem Warum klar beantwortet. 

Der Frage nach dem Wie ging das Swiss Center of Vocational Excellence Projekt «InnoVET Innovation through Internationalisation» nach, indem es die Herausforderungen für Berufsschulen aufgenommen und mit nationalen sowie internationalen Partnern Vorlagen und Aktivitäten zur Internationalisierung der Schulen erarbeitet hat. Der interaktive Workshop 7 stellt das Projekt kurz vor und führt mit den Teilnehmenden einige der Aktivitäten durch.